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Von Budapest nach Hildesheim

Im Rahmen eines Erasmus-Förderprogramms fand im Herbst 2022 erstmalig ein Schüleraustausch mit einzelnen Schülern des Karinthy Frigyes Gymnasiums in Budapest statt. Die ungarischen Schüler kamen am 16.09. in Deutschland an und blieben drei Wochen in Hildesheim. Während dieser Zeit nahmen sie aktiv am regulären Unterricht teil.

Wie waren eure Erwartungen an den Austausch?

Eszter: Ich wollte mein Deutsch verbessern und die deutsche Kultur kennenlernen. Ich habe schon nach einer Woche gemerkt, dass sich mein Deutsch verbessert hat und ich habe mehrere Kulturstätten besucht.

Cansu: Ich hatte keine wirklichen Erwartungen an den Austausch selbst. Ich wollte Eszter, die ich ja vorher nur über Insta kannte, besser kennenlernen und sie einfach in meinem alltäglichen Leben mitnehmen.

Gab es auch Unsicherheiten oder Sorgen im Vorfeld?

Eszter: Ich hatte eigentlich nur vor dem Flug und dem Flughafen Angst, weil ich vorher erst einmal in meinem Leben geflogen war. Allerdings hatte meine Mutter Angst, ich könnte eine Katzenhaarallergie haben. Diese Befürchtung wurde zum Glück nicht erfüllt und Cansus Katze und ich mochten uns gegenseitig sehr gerne.

Cansu: Ich hatte Angst, dass Eszter mich nicht mag. Oder meine Familie. Oder meine Freunde. Oder Hildesheim. Auch meine Sorgen waren glücklicherweise unbegründet.

Was war euer schönstes Erlebnis?

Eszter: Wir haben Schloss Marienburg bei Nordstemmen besucht. Das fand ich sehr schön, weil ich Architektur und Kunst interessant finde. Ich fand es auch gut, dass das Schloss auf einem kleinen Berg steht und man einen schönen Ausblick hat.

Cansu: Mir hat es immer besonders gefallen, wenn wir etwas mit meinen Freunden unternommen haben. Wir waren zum Beispiel bowlen oder haben einen Filmeabend veranstaltet. Ich finde es toll, dass Eszter in dieser kurzen Zeit einfach Teil meiner Freundesgruppen geworden ist.

Habt ihr etwas Neues ausprobiert?

Eszter: Fechten. Ich habe mit Cansu an ihrem Fechttraining teilgenommen und das war sehr interessant. Erst auch sehr anstrengend, aber alles in allem echt cool. Vielleicht werde ich das sogar in Ungarn weiter machen.

Cansu: Ich habe ungarisches Essen probiert: wir haben einmal zusammen „rakott krumpli“ gekocht und ich fand es sehr lecker.

Was hat euch überrascht?

Eszter: Es gibt in Deutschland Jugendliche, oder sogar Kinder, deren Hobby „Feuerwehr“ ist. Diese Art von freiwilliger Feuerwehr gibt es in Ungarn nicht, schon gar nicht bei so jungen Menschen.

Cansu: Ich finde es überraschend und vor allem unglaublich beeindruckend, wie gut Eszters Deutsch ist. Wenn ich daran denke, wie gut mein Englisch nach zwei Jahren Unterricht war, ist das definitiv nicht zu vergleichen.

Was ist euer Fazit?

Cansu: Ich habe mein eigenes Umfeld durch Eszter nochmal neu kennengelernt. Wie anders sie hier alles sieht, hat mich total fasziniert und meine Sichtweise auf die deutsche Kultur verändert.

Eszter: Die drei Wochen hier gingen viel schneller vorbei als erwartet. Ich habe neue Freunde gefunden, gefochten und es war nie langweilig.

Cansu L. Koselleck (links) und Eszter Horváth (rechts) vor der St. Michaelis Kirche

Beintrasbild von Christian Holm auf Pixabay