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Gegen das Vergessen

Besichtigung der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Gelegen in der Nähe von Nordhausen, etwa anderthalb Stunden von Hildesheim, erinnert die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora an die Verbrechen der NS-Zeit.

 Mehr als 60. 000 Menschen mussten zwischen 1943 und 1945 im KZ Mittelbau-Dora sowie den dazugehörigen Außenlagern Zwangsarbeit leisten, wobei jeder dritte von ihnen das Leben verlor.

An diese schreckliche Vergangenheit  erinnern gegenwärtig nur noch Überreste auf der weiten Fläche der Gedenkstätte. Dies liegt unter anderem daran, dass die Stadt Nordhausen nach 1946 die damals auf dem Gelände gelegenen Baracken zunächst abbauen ließ, um mit dem Material die Stadt wieder aufzubauen.

Heute wird an diesem Ort im Norden von Thüringen  jedoch nicht nur erinnert, sondern auch aufgeklärt, informiert und vor allem Wissen über die Vergangenheit des Ortes an die Besucher der Gedenkstätte vermittelt.

Zu den Besuchern der Gedenkstätte gehörten am ersten und zweiten März auch die Klassen des 10. Jahrgangs unserer Schule. Etwa fünf Stunden verbrachten wir vor Ort und nahmen in kleineren Gruppen an einem Programm teil. Dieses umfasste unter anderem die Auseinandersetzung mit historischen Quellen sowie eine informative Führung über das Gelände, welche auch die Besichtigung des ehemaligen Krematoriums beinhaltete.

Ein Schüler sagt rückblickend über das Programm, dass man viele Hintergrundinformationen erfahren und einen detaillierten Einblick in die damaligen Geschehnisse und Vorgehensweisen innerhalb des Lagers bekommen habe.

Viele von uns ließ ein ganzer Tag an einem ehemaligen Ort des Schreckens, der Angst und des Leids nicht ganz unberührt zurück. Eine Mitschülerin verrät mir auf Nachfrage, dass es für sie ein wirklich komisches Gefühl gewesen sei, sich dort aufzuhalten, wo in der Vergangenheit viele Tausend Menschen ihr Leben verloren haben.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieser Ausflug von großer Wichtigkeit war, um sich die Grausamkeit der Verbrechen der NS-Zeit noch einmal genauer vor Augen zu führen. Vor Ort sein, über das Gelände gehen und sich mit Interviews von Zeitzeugen auseinanderzusetzen, erweitert eindeutig das historische Wissen und bringt diese schreckliche Seite der deutschen Vergangenheit so nah, wie es kein Verfassertext aus dem Lehrbuch je könnte.

Text: Maya Kiefer (Jg.10), Fotos: Alexander Dreßler, Fr. Eckstein