Ein Reisebericht über den Schüleraustausch mit der Iambi Secondary School (Tansania)
Wir schreiben den 06. Oktober 2023, Hildesheim Hauptbahnhof, zehn Schüler des Scharnhorstgymnasiums warten auf die Reise ihres Lebens und wissen nicht, was alles auf sie zukommen wird. Am Frankfurter Flughafen geht das Abenteuer los und nach einigem Warten sitzen alle im Flugzeug der Qatar Airlines, fokussiert auf die integrierten Bildschirme der Sitze. Umgeben von gedimmtem Licht, gutem Essen und Getränken, schlafen (fast) alle während des Nachtfluges gemütlich ein, ahnungslos, dass sie sich von diesem Luxus bald für zwei Wochen verabschieden müssen. Nach sechs Stunden erreichten wir Qatar. Völlig übermüdet und gleichzeitig überwältigt vom Flughafen, konnten manche nicht anders, als im künstlich angelegten Dschungel zwischen weiteren Reisenden zu übernachten. Weiter ging es dann über Daressalam, der größten Stadt Tansanias (Hauptstadt ist Dodoma), zum Kilimanjaro Airport. Von dort fuhren wir mit einem Auto nach Arusha, das zunächst eng erschien, bevor wir später mit noch engeren Verkehrsmitteln konfrontiert wurden. Die Umgebung war voller grüner Pflanzen, überall trafen sich Menschen – das war der erste richtige Eindruck, den wir vom östlichen Teil Afrikas bekamen. Im Hotel mitten in Arusha angekommen, konnten wir uns nach dem 12-stündigen Flug zunächst vernünftig ausruhen und unseren Hunger stillen. Abends machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt zum Wechselgeld-Automaten und verbrachten danach die erste Nacht in Tansania. Am nächsten Morgen ging es schon früh weiter, denn unser nächstes Ziel war Singida. Mit dem öffentlichen Bus fuhren wir alle gemeinsam aus der Stadt hinaus und weiter durch überwiegend ländliche Gegenden. Die Landschaft wurde immer trockener. Manchmal waren kleine Berge zu sehen, es erschien einem im Allgemeinen aber, als ob man unendlich weit blicken könnte. Als wir in unserer Unterkunft in Singida ankamen, sah es paradiesisch aus. In der Stadt besuchten wir das Fußballspiel Singida gegen Simba, was einen ersten Höhepunkt unserer Reise darstellte. Die Unterkunft der katholischen Kirche war für uns der letzte große Komfort vor dem Aufenthalt in Iambi, da schon am nächsten Tag die Busfahrt zu unserer Partnerschule losging. Nach etwa zwei Stunden African Music wurden wir von den 10 Schülern der Form 3 empfangen, die wir für die nächsten Wochen begleiten würden. Die Schule hatte sogar ein eigenes Lied zur Begrüßung geschrieben.
Der Mittelpunkt unserer Zusammenarbeit war das Schulprojekt „Water as a source of life“, bei dem wir das Wasser aus unserer Schule mit dem der Secondary School verglichen haben. Dabei hat die Firma Heyl uns Testkits zur Verfügung gestellt, mit denen wir z.B. Eisen, Nitrat oder E-coli Bakterien testen konnten. Am Ende hielten wir darüber eine große Präsentation vor der gesamten Schule.
Wir mussten aber nicht nur zur Schule, sondern konnten in der Freizeit auch vieles unternehmen. Manche spielten UNO mit den tansanischen Schülern, während andere die Umgebung erkundeten. Ein beliebtes Ziel war der naheliegende Kreuzberg, auf dem gelegentlich die Sonnenaufgänge am frühen Morgen beobachtet wurden. An einem Wochenende führte man uns alle zusammen zu einer uralten Höhlenmalerei. Es gab wirklich einiges zu sehen und zu erleben, wodurch die zwei Wochen sehr schnell vorbei waren. Am letzten Tag in Iambi mussten wir uns alle voneinander verabschieden, wobei viele Tränen flossen. Trotz der Trauer ging es für uns wieder zurück nach Singida, wo wir anschließend den großen Markt besuchten. Am nächsten Tag in Arusha eingetroffen, freuten wir uns alle auf die nächste große Station, die Safaritour in den Tarangire Nationalpark. Wieder einmal mussten wir frühmorgens aufstehen und uns für die Fahrt vorbereiten. Mit Lunchpaketen und genügend Wasser ausgestattet, traten wir unseren abenteuerlichen Trip an. In freier Natur beobachteten wir Giraffen, Elefanten und sogar ein Löwenpaar. Zudem sahen wir eine Hyäne, die bei vielen einen starken Eindruck hinterließ. In der Lunchbreak wurden manche von kleinen Affen attackiert, die unser Essen stehlen wollten, aber wir gaben es nicht her.
Am 26.10.23 betraten wir nach drei Wochen erneut den Kilimanjaro Airport und waren gezwungen, uns nun vollständig von Tansania zu verabschieden. Trotz der teils getrübten Stimmung aufgrund der bevorstehenden Rückreise, freuten sich einige bereits auf das Flugzeugessen und auf Zuhause. Am 27.10.23 begrüßte uns Deutschland mit regnerischem, kaltem Wetter, sodass manche wieder zurück nach Tansania wollten. Letztendlich freuten sich aber alle, mehr oder weniger, wieder in der Heimat von ihren Familien begrüßt zu werden.
Am 20.12.2023 findet unser Iambi-Abend statt, an dem wir unsere Reise noch einmal ausführlich vorstellen. Hier werden Bilder gezeigt und vielleicht auch die eine oder andere abenteuerliche Geschichte erzählt. Alle sind ganz herzlich zu diesem Abend eingeladen. Wir freuen uns auf euch!
(Debora Harms und Hannah Möhle, Jahrgang 13)
Vielen Dank an unsere Sponsoren!
