Anfang September 2024 unternahmen die Lateinkurse der Jahrgangsstufen 10 und 11 des Scharnhorstgymnasiums eine eindrucksvolle Kursfahrt nach Trier – der ältesten Stadt Deutschlands, die einst als „Augusta Treverorum“ eine der bedeutendsten Metropolen des Römischen Reiches war. Vor Ort erkundeten die Schüler*innen die beeindruckenden römischen Bauten wie die Porta Nigra und die Kaiserthermen und tauchten tief in die Welt der Antike ein. Die Reise verband die im Unterricht behandelten Themen mit der realen Geschichte und hinterließ bei allen Teilnehmer*innen einen bleibenden Eindruck von der römischen Kultur und Architektur.
Als wir am Montag pünktlich um 16 Uhr an der Jugendherberge ankamen, hieß es zunächst Zimmer verteilen und beziehen. Nachdem wir alle aufregenden organisatorischen Dinge geklärt und besprochen hatten, kam schon der erste Programmpunkt näher: die Porta Nigra. Die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit in Trier ist das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen und eines der bekanntesten Wahrzeichen von Trier. Erbaut im späten 2. Jahrhundert n. Chr. diente das massive Tor aus Sandsteinblöcken ursprünglich als Eingang zur Stadt. Der Name „Porta Nigra“ (schwarzes Tor) leitet sich von der dunklen Verfärbung der Steine im Laufe der Jahrhunderte ab. Seit 1986 gehört die Porta Nigra zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Am zweiten Tag wurde wohl der spannendste Teil von vielen erwartet: der Gladiator Valerius im Amphitheater. Für viele war dies das Highlight der Reise. Die Inszenierung war sehr informativ und packend, sodass alle gespannt zuhörten. Es kam besonders gut an, weil seine Geschichte wie ein Theaterstück dargestellt wurde. Dadurch war es konstant spannend. Danach gingen der 10. und 11. Jahrgang getrennt in die Stadt und besuchten den Palastgarten direkt neben den Kaiserthermen, wo wir einige Referate hörten. Nach der Besichtigung des Palastgartens besuchten wir die Konstantinbasilika, die wirklich beeindruckend und riesig ist. Einige von uns machten nachmittags noch eine Bootstour auf der Mosel bei großer Hitze und gingen abends römisch essen – sehr lecker!
Nachdem wir am Mittwoch gut gefrühstückt hatten, ging es auch schon zum ersten Programmpunkt: dem Landesmuseum, welches direkt neben dem Palastgarten gelegen ist. Der 11. Jahrgang hatte eine sehr kompetente und nette Mitarbeiterin zur Seite gestellt bekommen, die uns nur allzu gern alles über die Stücke der Antike berichtet hätte. Diese Zeit hatten wir leider nicht. Danach durften wir die Stadt wieder eigenständig in kleinen Gruppen erkunden. Ein freiwilliger Programmpunkt näherte sich schon nach der Freizeit: „Im Reich der Schatten“. Diejenigen, die sich dafür entschieden hatten, konnten die vorher im Landesmuseum bestaunten Exponate jetzt mit Hilfe von mehreren Beamern in Farbe und Bewegung entdecken. Den meisten aus unserer Gruppe hat auch dieser Programmpunkt sehr gut gefallen und somit konnten wir uns einen noch tieferen Einblick in die antiken Exponate verschaffen. Während der 10. Jahrgang sich abends beim Lasertag und Burgeressen vergnügte, genossen die „Großen“ den Abend beim Tischtennisspielen oder beim Spaziergang an der Mosel.
Am Donnerstag erwartete uns eine beeindruckende VR-Tour, in der wir vier römische Gebäude in einer Rekonstruktion bestaunen durften. Nachdem alle die Brillen in Ruhe testen konnten, gingen wir in der Stadt von Station zu Station, natürlich ohne die VR-Brille auf der Nase. An jeder Station, wie z.B. an den Kaiserthermen, hatten wir genug Zeit, während wir die Brillen aufhatten, die virtuelle Umgebung zu erkunden und währenddessen Fragen zu stellen. Der Tour-Guide war wirklich sehr freundlich und konnte uns all unsere Fragen beantworten. Am Ende der Tour konnten wir nochmal virtuell über die Stadt fliegen.
Nachmittags ging es in die Universität Trier. Dort führten uns zwei Studentinnen durch die archäologische Sammlung. Wir durften sogar antike Objekte selbst in die Hand nehmen, beschreiben und bestimmen. Obwohl der Energiepegel schon recht niedrig war, empfanden das einige von uns als ganz besonderen Moment.
Einen gemeinsamen Abschluss der Fahrt gab es abends bei Pizza und einem Film, dessen Titel wir lieber nicht verraten. Zwar hatten die meisten für diesen Film gestimmt, bis zum bitteren Ende durchgehalten haben aber schließlich nur acht Schüler*innen sowie Frau Pasche, Frau Loos und Frau Dederer. 🙂
Ich glaube, ich kann für alle sprechen, wenn ich sage, dass es wirklich eine gelungene, lehrreiche und schöne Trierfahrt war.
Maximilian Langanke
Fotos: