Zum Europatag am 9. Mai gehen Politiker:innen am EU-Projekttag in Schulen, um Schüler:innen Fragen über Europa und die Europäische Union zu beantworten und darüber zu informieren. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der diesjährige Besuch am Scharnhorstgymnasium am 18. Juli nicht persönlich, sondern nur per Videokonferenz stattfinden.
Zwei zehnte Klassen hatten die Gelegenheit in zwei verschiedenen Räumen mit einem Mitglied des Deutschen Bundestages, Ottmar von Holtz, ein Gespräch zu führen, bei dem er erstmals über sich, seine Interessen und über den Europatag informierte, und dann unsere Fragen beantwortete. Herr von Holtz ist ein Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen und lebt zurzeit in Hildesheim.
Für ihn symbolisiere der Europatag den über Jahrzehnte gehaltenen Frieden und das Leben in Einheit. Seiner Ansicht nach ist nicht nur der Frieden von Wichtigkeit, sondern auch die Unterstützung anderer Länder durch die EU, besonders der afrikanischen in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Aus diesem Grund liege es in seinem Interesse, jedes Jahr solche schulischen Besuche zu ermöglichen, um über (aktuelle) politische Situationen aus jedem Themenbereich aufklären zu können.
Aus beiden Klassen kamen interessante Fragen, die von Herrn von Holtz stets mit Freude und Professionalität beantwortet wurden. Einige dieser Fragen waren direkt an ihn gerichtet und andere Schüler:innen erfragten sich eher eine allgemeine Sicht von Politiker:innen zu gewissen Themen.
Fragen zur Entkriminalisierung von Cannabis beantwortete er mit Vorsicht. Seiner Meinung nach ist die Entkriminalisierung von Cannabis kein Problem und er sehe es nicht als schlimme Droge und gibt Cannabis den gleichen Stellenwert wie Zigaretten. Er schätze es dennoch sehr, bei diesem Thema von einer „Entkriminalisierung“ und keiner „Legalisierung“ zu sprechen. Des Weiteren gab es eine Frage zu seiner Haltung bei Freundschaften zwischen Politiker:innen. Herr von Holtz erklärte, dass Freundschaften zwischen Politiker:innen nicht verboten seien, dennoch niemand den anderen beeinflussen dürfe. Am Ende seiner Antwort machte er deutlich, dass er „aber keine Freunde aus der AfD“ habe. Herr von Holtz beantwortete viele Fragen neutral, manchmal aber mit ein wenig Humor und lobte die Klassen ebenfalls für ihre richtige Wortwahl bei gewissen Fragen. Dennoch wurde seine Meinung, trotz seiner neutralen Formulierungen, oft deutlich.
Mit dem Gespräch mit Herrn von Holtz bekamen die Schüler:innen einen Einblick in das Denken eines Politikers des deutschen Bundestages. Er bot uns die Möglichkeit, trotz Zeitmangels, alles Mögliche zu fragen und auch nicht zurückhaltend zu sein, wenn es um Politik geht und zeigte uns damit, dass unsere Meinungen als Schüler:innen, unsere Fragen und unsere Interessen ihm und anderen Politiker:innen wichtig sind.
Farah Z.